Ultra HD ein Überblick: Was ist eigentlich UHDTV ?

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Ein Wort ist bei Filmfans und Technikfreaks zur Zeit in aller Munde und nennt sich Ultra-HD.
Wenn man die Vorgeschichte dieser neuen TV-Entwicklung betrachtet, sollte man nicht außer acht lassen, dass der Vorgänger mit einer Auflösung von 720 bzw. 1080p nocht nicht allzu lange existiert, beziehungsweise erst seit relativ kurzer Zeit mit entsprechendem Inhalt beliefert wird. Zwar gibt es schon seit einigen Jahren LCD- und Plasmabildschirme, die das hochauflösende Bild wiedergeben können, doch es dauerte relativ lange bis auch ein breites Spektrum an HD-Material erhältlich war. Zu Beginn der HDTV-Ära erschienen die meisten Filme auf Discs wie beispielsweise BluRay oder waren nur in der kleineren 720p Auflösung verfügbar. Mit Konsolen wie der Playstation 3 und der Xbox vergrößerte sich zwar die Auswahl an Medien, doch die Auswahl im frei empfangbaren Fernsehprogramm hinkte weiterhin hinterher.

HD-Fernsehen wird salonfähig

Erst durch große Investitionen der TV-Sender in neue Satelliten-Technik eröffnete sich auch einem breiteren Publikum die Möglichkeit, in den Genuss von den neuen digitalen Errungenschaften zu kommen. Auf der einen Seite präsentieren die öffentlich-rechtlichen Kanäle wie ARD und ZDF ihre eigenen HD-Versionen des laufenden Programms, auf der anderen Seite existieren Bezahlsender wie Sky und HD+, das die hochauflösende Variante der Privatsender wie RTL, ProSieben und Sat1 parat hält.
Voraussetzung um die Ausstrahlung empfangen zu können, waren allerdings neben dem Flachbildfernseher auch neue Sat Receiver, die das neue Format umwandeln konnten. Inzwischen haben viele Haushalte ihre Geräte auf das digitale Zeitalter umgestellt und schon steht die nächste Weiterentwicklung ins Haus, die dem Verbraucher ein noch besseres und schärferes Bild versprechen.

Mit Ultra HD soll es laut Unterhaltungsindustrie möglich sein, eine noch bessere Bildschärfe und höheren Kontrast zu erreichen. Davon profitiert unter anderem die Tiefenschärfe des Fernsehbildes, die noch wesentlich detailgetreuer dargestellt werden kann. Auch die brillanten Farben, sollen das Bild noch realistischer machen. Gerade Sportsendungen und Dokumentationen kommt die neue Technik besonders zu gute.

Technische Details

UHD Filme Streaming

Technisch gesehen hat sich insbesondere die Auflösung und die Bildrate im Vergleich zu Full HD geändert. Mit der ersten Ultra HD-Version (UHD-1) wird das Bild in einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln dargestellt, was der vierfachen Pixelanzahl von Full HD (1920 x 1080) entspricht und daher auch lange als Zeit als 4k bezeichnet wurde. In Zukunft soll mit der Einführung von UHD-2 die Darstellung auf 7680 × 4320 Pixel ansteigen.
Außerdem steigen die Bildwechselraten auf 60Bps(UHD-1) beziehungsweise 120Bps (UHD-2). Dank einer Farbquantisierung von 10 Bit pro Pixel wird außerdem der Bildkontrast extrem gesteigert.

Die Vorzüge der neuen Technik werden jedoch nicht auf den heute üblichen Bildschirmdiagonalen sichtbar werden. Ihre wahre Wirkung entfalten diese erst ab Display-Größen von 65“, welche zur Zeit noch teuer bezahlt werden müssen. Die TV-Medien erhoffen sich jedoch durch die stetig fallenden Display-Preise auch einen Anschub für die Einführung des ultrascharfen Fernsehens.
Diese ist allerdings auch maßgeblich von den verfügbaren Inhalten abhängig und diese sind momentan noch Mangelware. Die ersten Anbieter von UHD-Material sind momentan Streamingportale wie Netflix und Amazon Prime Instant Video, doch auch hier steckt die Technologie noch in den Kinderschuhen. Ein großes Hindernis sind hier insbesondere die Internetbandbreiten, welche bei vielen Nutzern häufig noch nicht ausreichen, um die großen Datenmengen zu übertragen. Lösen wollen die Anbieter dieses Problem mit einem neuen Komprimierungsverfahren. Das neu entwickelte H.265 Format verdichtet die Daten so weit, dass sie auch auf einen BluRay-Datenträger passen oder per Satellit übertragen werden können.
Die riesigen Datenmengen könnten auch dafür sorgen, dass Receiver mit Festplatten schnell an ihre Grenzen stoßen, denn ein zweistündiger 4k-Film belegt immerhin stolze 100 Gigabyte an Speichervolumen.

In direktem Zusammenhang mit UHDTV steht auch der neue HDMI-Standard zum Anschluss von externen Geräten an den 4k-Fernseher. Die neue HDMI 2.0 Version erlaubt es ultrahochauflösendes Material mit höheren Bildraten zu übertragen. Dies macht sich vor allem bei Spielen der neuen Konsolengeneration bemerkbar, da die schnellere Datenübertragung hinderlichen Rucklern vorbeugt.
Konsolen wie die Playstation 4 und die Xbox One gehören damit auch zu den ersten Lieferanten von 4k-Inhalten, da auch die Spielestudios damit begonnen haben ihre Games auf das neue Format vorzubereiten.

Quellen für UHD-Inhalte

Curved TV

Wer mit Zocken nichts am Hut hat und auch auf Streamingseiten wie youtube keine ansprechenden Inhalte findet, dem bleibt noch die Möglichkeit sich sein eigenes UHD-Material zu erstellen. Viele aktuelle digitale Videokameras aus dem Consumerbereich unterstützen bereits das neue Aufzeichnungsformat.
Auch Fotoaufnahmen profitieren bereits von der neuen Technik, die hier ihre Vorteile im Bereich der Schärfe und Farbtiefe besonders ausspielen können.

Aber auch die Sendeanstalten beschäftigen sich schon händeringend mit Thema UHDTV. So hat beispielsweise Sky bereits die ersten Tests mit Satelliten-Übertragung von 4k-Sendungen gemacht. Beispielsweise wurde das DFB-Pokalfinale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund im Mai 2014 zu Testzwecken ultrahochauflösend übertragen.
Analysten erwarten, dass die Fussball-WM 2022 im neuen Format ausgestrahlt werden wird, während man für die Weltmeisterschaft 2018 bei ARD und ZDF eher pessimistisch ist.

Änderungen für den Fernsehzuschauer ergeben sich auch hinsichtlich des Sitzabstandes zum Bildschirm. Während bei Full HD noch ein direkter Zusammenhang zwischen Display-Größe und Entfernung zum TV-Gerät bestand, kann man dank leistungsfähigem Upscaling auch bei den modernen UHD-Riesen seinen gewohnten Abstand beibehalten.
Außerdem können selbst SD-Inhalte deutlich größer dargestellt werden ohne dabei unscharf zu werden.

Das Fernsehen der Zukunft

Inzwischen haben sehr viele Hersteller TV-Modelle mit Ultra HD-Auflösung im Angebot, welche sich jedoch nicht nur die verbesserte Bildqualität beschränken. Zur Ausstattung der Smart-TVs gehören auch von innovative Funktionen wie Sprach- und Gestensteuerung, 3D-Wiedergabe und Apps zur Steuerung des Fernsehers per Tablet oder Smartphone.
Zudem gehören Tuner für Sat-, Kabel und DVB-T-Empfang häufig zur Featureliste der Premium-Modelle.

Einhergehend mit der Einführung von Ultra High Definition Television ensteht auch neue Form von Fernsehgeräten. Die neuen Geräte im Curved-Design haben ein gekrümmtes Display, das Objekte am Bildschirmrand größer und damit realistischer erscheinen lässt.

Wer bereits jetzt schon einmal einen Eindruck vom Qualitätsunterschied zum heutigen High Definiton Bild gewinnen möchte, kann dies über Testsender bei Astra und Eutelsat tun.

  • Astra: Frequenz 11.406 V (SR 22000, FEC 2/3, DVB-S2 – 8PSK)
  • Eutelsat: Frequenz 10.930 H (SR 27500, FEC 3/4, DVB-S2 – 8PSK)

Voraussetzung dafür ist allerdings ein Ultra HD-fähiger Receiver, der die H.265 Decodierung beherrscht.

Einen Vorteil für 3D-Fernsehen bringt der neue Standard übrigens auch mit. Während mit normalen Displays nur die halbe Full-HD-Auflösung im 3D-Modus dargestellt werden kann, wird mit UHD die volle HD-Auflösung erreicht.